Im Frieden wandeln
Im Frieden wandeln
fürs Gemeinwohl handeln
Bereit sein für Neues
offen bleiben für Scheues
Frisch machen für Reue
Glück packen für Neue
Bereit sein für heute
freundlich grüßen die Leute
Morgen ist alles anders_
____________________________Fragen an Linn Sonntag
Du hast mal ein Cafe geleitet. Was musstest du lernen im Umgang mit deinen Angestelltinnen und Angestellten, bezüglich der Koordination von Abläufen?
Da bei uns sehr viel los war und das Konzept Selbstbedienung, mussten völlig unabhängig vom Geschlecht der Angestellten Abläufe koordiniert und systematisiert werden. Wir haben dafür ein Handbuch geschrieben, das sich auch viel mit dem Thema Qualitäts- und Beschwerdemanagement befasst hat. Auffällig in Bezug auf Frauen, muss ich leider sagen das dann doch die männlichen Angestellten für “Ekliges” und “Schweres” herangezogen wurden :). Allgemein, aber das kann ich jetzt nicht am Geschlecht fest machen, ist Gerechtigkeit und Fairness im Umgang mit allen das A und O. Hat das Team das Gefühl es werden nicht alle “gleich” behandelt entsteht Konfliktpotenzial. Da galt es Geburtstage, Krankmeldungen, Urlaubswünsche und ähnliches gleich, und niemanden schlechter oder besser zu behandeln.
Auf was hast du Wert gelegt bei der Auswahl der Produkte, die dort angeboten wurden?
Uns war wichtig Regionales zu verwenden, bei nicht regionalen Produkten wie zum Beispiel Reismilch, dann wenigsten die von Joya, die biologisch und mit Reis aus Italien hergestellt ist. Unseren Kaffee hat eine ganz süße kleine Rösterei per Hausmarke geröstet und er war Fairtrade. Ich hätte noch gerne auf Bio/Fairtrade aufgestockt.
Auf was hast du Wert gelegt im Umgang mit den Kollegen/innen?
Wie oben schon gesagt war mein größtes Ziel Gerechtigkeit und Fairness. Das hört sich leichter an als es tatsächlich ist. Insgesamt waren wir eher zu nett teilweise und sind ständig eingesprungen und haben eigentlich extrem viel durchgehen lassen und sind dabei immer nett geblieben. Uns war es wichtig, dass sich alle wohl fühlen, einmal für uns und zum anderen weil das Gefühl an den Kunden weitergegeben wird. Ich denke aber auch ein bisschen mehr Strenge wäre gut gewesen.
Was hat dich überlastet?
Wie oben schon gesagt. Eine gewisse Strenge muss schon her, sonst sitzt man wie auf einem Bienenhaufen und es wird immer nur mehr gefordert und weniger geleistet. Natürlich ist es sehr sehr schön wenn das Klima gut ist, alle sich super gerne mögen und ihren Job lieben. Wenn dafür aber der Chef/ die Chefs untergehen, ist es auch nicht gerade zielführend. Das ständige auf Abruf sein und die vielen Stunden und Tage…Ich denke dass eine ganz klare Passion dahinter sein muss damit man für sich einen Sinn dahinter sieht. Für mich persönlich hat es einfach keinen Sinn gemacht für Kaffee und Kuchen mein Leben aufzugeben. Ich dachte mir immer : “Wozu denn das alles hier? Die Menschen leiden nicht wenn sie in ein Café weniger gehen können”.
Was würdest du anders machen, wenn du die Gelegenheit hättest nochmal ein Cafe zu leiten?
Erstmal würde ich nie im Leben mehr ein Café leiten, zweitens würde ich jedem der sich so etwas überlegt bitten, einmal genau hinzusehen was das in der Realität bedeutet. Selbst wenn man als Angestellter schon lange in der Gastro tätig war, heisst das noch lange nicht, dass man sich so richtig in die Position des Chefs versetzt hat. Wenn der Traum dann noch weiterhin besteht dann machen und zwar mit voller Überzeugung und Motivation und bitte nicht zu hohen Erwartungen. Oft ist kleiner feiner.
https://www.fairtrade-deutschland.de/