Liporello der Ausstellung Wiiliam Kendrige, Martin Gropius Bau Berlin
William Kendrige, copyright William Kendrige
Z Zentrum für Proben und Forschung, Frankfurt am Main
BAUMHAUS
Es gibt Bäume, die kommunizieren mit Duftstoffen miteinander, andere senden elektrische Signale über die Wurzeln an ihre Familienmitglieder und Freunde.
Sie finden ihre Unterstützer in Pilzfreunden und überlassen nach ihrem Tod ihre Körper als Zuhause und Nährstoff für andere Lebewesen. Bäume sind Wunder und uns gar nicht so fern in ihrem Verhalten im sozialen Gefüge.
Ich möchte mich gerne an einem Gedicht versuchen über die Schönheit und die Qualitäten eines Baumes.
Der Baum als Retter des Atemweges
Atme tief, atme ein,
es gibt ein Wesen, das ist sehr rein.
Es gibt dir Kraft und lächelt dich an
denn was es will ist etwas näher an dich heran.
Gib ihm Platz und lass es zu
dass du der Kontakt bist, gib ihm Ruh.
Gib ihm Platz und lass es zu,
es möchte nur da sein genau wie du.
Jetzt öffne die Augen sanft und still
denn ganz im Innern ist es das was es will.
Öffne die Augen und werde still,
spüre den Bauch, es ist das was es will.
Spüre den Frieden des einen
der hoch oben und unten tief
wird alles beruhigen und vereinen
da er die Engel schon zur Hilfe rief.
Alles möge aufgehen in stärkenden Kreisen
und mit ganz zarten, tastenden leisen
Händen und Schritten
und wiederholenden Bitten
wird es möglich sein
zart und fein,
neu zu gedeihen
und sich wieder einzureihen.
Einzureihen in liebende Rinde
die alles Lose zusammen binde,
alles Vage vage sein lässt
und alles Feste fragt „was ist mit dem Rest?“.
Wenn wir zusammen kommen
wie vor einem Baum stehend
mit offenen Armen aufgenommen
mit beständigen Schritten gehend
in den Himmel schauen,
denken wir zurück an die Wurzeln,
die Erde, die Pilze, die Blätter die purzeln
und werden langsam auf Altem und Neuem aufbauen.