Vor 25 Jahren öffnete sich ein Turm (aus Teilen der Berliner Mauer zusammengesetzt) mit einem brennenden Feuer darin. Mein Vater hatte sich 10 Wochen lang aus diesem Turm gemeisselt. Es ging ihm mit dieser Kunstaktion um die Beseitigung der Mauern in den Köpfen, nachdem die Berliner Mauer zwei Jahre zuvor physisch beseitigt worden war.
Genau auf den Tag 25 Jahre später werden die Mauern in den Köpfen von Menschen sichtbar, die sich durch ihre Wahl in den USA zeigen möchten und erkennbar machen.
Trump hat auch einen Tower und die Menschen, die durch diese Wahl sich einschliessen möchten in einem Sicherheitsturm, auf ihr Privileg bauen wollen und händeringend versuchen sich damit Angst vom Leib zu halten, finden sich möglicherweise in einem kalten beziehungslosen Raum wieder. Es ist eine trügerische Sicherheit, denn Angst ist die Wurzel dieser Lüge. Trauer habe ich damals empfunden am 9.11.1991 – mein erster Kontakt mit so einer tiefen Art von Trauer. Trauer darüber getrennt zu sein von Menschen, die man liebt, ist eines der essentiellsten Gefühle, die jeder nachempfinden kann und meist schonmal erlebt hat. Wenn Liebe keinen Adressaten hat entsteht Trauer. Diese Trauer zu sehen und ihr Zeit zu geben ist wichtig. Was die Menschen damals in Deutschland erlebt haben sollte sich nicht in den USA wiederholen. Die physische Materialisierung einer Mauer zu Mexiko wäre die Manifestierung der Mauer in den Köpfen, die heute schon da ist.
Es ist an der Zeit den Trump Turm zu öffnen und was es Bedarf dazu ist das Feuer der Liebe.
Wie und wo?
Mit Leichtigkeit und Freude. Bei uns.
Es gibt viele Projekte, Menschen und Dinge, die Liebe benötigen, direkt vor unseren Augen. Schau auch hinter deine Augen. Wo fehlt dort die Kraft der Liebe? Der Weg wie sich die Liebe ausdrücken kann, die jeder in sich hat und in sich wachsen lassen kann, wird sich zeigen, sobald die Entscheidung getroffen ist Liebe anzunehmen und zu geben. Aufbrechen und tiefer empfinden. Empathie (er)lernen und ausbauen und die Kraft des Herzmuskels trainieren. Denn so schaffen wir Raum_ keinen kalten leeren Raum, sondern einen reichen und bereichernden. Ein Versuch ist es wert. Wozu? Watch what happens. Jeden Tag, jede Nacht.
Foto_Bernd Hentschel
Performance auf Hiddensee 2009, Flüchtlingskind mit Teddybär
_mehr zu der Arbeit meines Vaters
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